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Biber trägt zur Artenvielfalt bei

Eine umfangreiche und wichtige Untersuchung über den Biber wurde in letzter Zeit fertig gestellt. Sie trägt den Titel „Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken“. Sie wurde an alle wichtigen Behörden in Bayern versandt. Das ist auch nötig, denn seit das Bibermanagement an die Landratsämter verlagert wurde, wird man das Gefühl nicht los, dass es leichter ist, Biberreviere leer zu fangen. Plötzlich sind Reviere leer, bei denen man sich wirklich fragt, warum der Biber hier stören soll, dabei trägt der Biber in großem Maße zur Artenvielfalt bei, wie diese Studie jetzt auch offiziell festgestellt hat.

 

Sie reicht zurück bis ins Jahr 1999, als von der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Mittelfranken ein erstes Biber-Monitoring initiiert wurde. In der Untersuchung wurden erstmals für Nordbayern umfangreiche Erhebungen zum Einfluss der Biber auf die Tier- und Pflanzenwelt durchgeführt. Folgeerhebungen in den Jahren 2002 und 2006 zeigen so positive Effekte, dass die Rolle der Biber nicht nur im Naturhaushalt, sondern auch im Naturschutz neu bewertet werden muss. Zeigt sich doch, dass die Bibertätigkeit für zahlreiche Rote Liste-Arten ein mindestens genauso wirksames „Schutzinstrument“ darstellt, wie so manche aufwändige und kostenträchtige künstliche Naturschutzmaßnahme.

Alles was die Biber dazu benötigen, sind naturnahe Fließgewässerauen ohne Nutzungsdruck, die z.B. durch staatlichen Ankauf von Uferstreifen und Überschwemmungsflächen oder auch durch Konzentration von Ersatz- und Ausgleichsflächen, Ökokonto- und Stilllegungsflächen, Ankaufsflächen des Bayerischen Naturschutzfonds etc. gezielt bereitgestellt werden können. Dabei kann mit enormen Synergieeffekten sicher gerechnet werden, denn Biber tragen – um nur ein Beispiel zu nennen - erheblich zur Wasser- und Sedimentrückhaltung und damit zur Vermeidung von Hochwasserschäden bei.

Die positiven Effekte der Biber für die Gesellschaft überwiegen die lokalen Schäden deutlich. Wir sind überzeugt, dass die Effekte künftig noch stärker überwiegen werden, wenn im Zuge der Klimaveränderung winterliche Hochwässer und sommerliche Trockenheit enorm zunehmen. Ein intelligentes Flächenmanagement kann auch diese Auswirkungen begrenzen helfen, wenn für naturnahe Fliessgewässerauen ohne Nutzungsdruck weiterhin und in verstärktem Maße Mittel zur Verfügung stehen werden – für einen vorbeugenden Hochwasserschutz, als effektive Naturschutzmaßnahme und - nebenbei – auch zur Vermeidung der weitaus meisten Biberkonflikte.