Brückenglühen in Stauf und Woffenbach
In Stauf und in Woffenbach demonstrierte das Aktionsbündnis gegen den Ausbau der B299 eindrucksvoll gegen die bisherigen Planungen. Auf der Staufer Brücke hatten sich am Donnerstag Abend Hunderte von Gegnern des geplanten Ausbaus mit Fackeln, Taschenlampen und anderen Lichtern versammelt und taten ihrem Unmut gegen den nicht kommunizierten Ausbau kund.
Hauptredner in Stauf war Christian Strunz, einer der Sprecher der BI Stauf. Er kritisierte das staatliche Bauamt sowie die Stadt Neumarkt, die sich nach wie vor unbeeindruckt von den anhaltenden Bürgerprotesten zeigen. Inzwischen sind die neuen Ausbaupläne noch abstruser und bürgerfeindlicher als die Ursprungsvariante. Strutz verdeutlichte dies, indem er darauf verwies, dass derzeit darüber nachgedacht wird, den Anschluss Stauf zurückzubauen und somit einen ganzen Stadtteil vom Zentrum abzuschneiden. Zudem wird dadurch noch mehr Verkehr durch Woffenbach geleitet. „Ebenso soll die Brücke auf der wir stehen abgerissen werden und somit für ca. ein Jahr als Lebensader für unseren Stadtteil entfallen. Außerdem werden gigantische Regenrückhaltebecken geplant, die den Flächenverbrauch noch zusätzlich anheizen. Einen Lärmschutz für die betroffenen Stadtteile lehnen die Verantwortlichen konsequent ab.“
(„Vielmehr plant man mit fadenscheinigen Argumenten, den überregionalen Verkehr von den Autobahnen direkt in das Stadtgebiet zu verlagern und zerteilt so unseren Lebensraum und unsere Heimat.
Der Ausbau der B299 schafft mehr Probleme als er zu lösen vorgibt.“)
„Die Stadt Neumarkt und ihre Verwaltung wahrt in diesem Fall nicht die Interessen der Bürger, sondern vertritt die Interessen der Lobbyisten.“
Folgende Forderungen erheben Christian Strutz und seine Mitstreiter:
Erhalt der B299 mit zwei Spuren.
Durchgängig Tempo 80km/h auf der B299 im gesamten Stadtgebiet
Aktive Lärmschutzmaßnahmen für alle Anlieger
Erhalt der Staufer Brücke mit den bestehenden Auf- und Abfahrten für beide Fahrtrichtungen
Eine abknickende Vorfahrtsstraße bei der Anbindung Seitz & Braun auf die B299
Planungsstopp der bisherigen Planungen
Sein Appell: „Herr Oberbürgermeister Thumann, kommen Sie aus Ihrem Elfenbeinturm und kümmern Sie sich um die Belange Ihrer Bürger in Woffenbach und Stauf. Sollten Sie das nicht machen, hinterlassen Sie einen Scherbenhaufen, den auch Ihre Nachfolger nicht mehr kitten können.
Gemeinsam stehen wir hier um zu zeigen, dass man diese Ausbaupläne nicht über unsere Köpfe hinweg beschließen kann. Wir kämpfen für unsere Heimat!
Auf der Tyrolsberger Brücke in Woffenbach machten die Bürger aus Woffenbach eine halbe Stunde versetzt ihrem Unmut Luft. Auch hier war die Brücke „Coronagerecht“ mit Grablichtern gesichert. Alfons Greiner vom BUND Naturschutz zeigte auf, dass allein durch die geplante Erhöhung der Geschwindigkeit von Tempo 80 auf 100 km/h mit einem zusätzlichen Ausstoß von über 700 000 kg CO2 zu rechnen sein wird, was die „Nachhaltigkeitsstadt Neumarkt“ wohl nicht kompensieren kann. Dazu müssten 350 ha neuer Wald angelegt werden. Dies kann die Stadt kaum leisten. Die erhöhten Stickoxidwerte, der Reifenabrieb und der Lärm führen zu weiteren Belastungen der Neumarkter Anwohner. Anschließend trug Walter Laube ein Gedicht vor in dem er viele der zusammengetragenen Argumente verarbeitete. Und zu guter Letzt kam auch noch die Bayern-Hymne zu Wort in einer neuen Fassung mit Peter Lehmeier von den Großeltern für Future: „Er behüte unsre Fluren / Schirme unsrer Städte Bau / und erhalte unsre Landschaft / gegen Wahnsinns- Straßenbau“ lautete eine Zeile.
Die Organisatoren zeigen sich sehr zufrieden mit den Veranstaltungen, brachten Sie vor allem die Erkenntnis, dass der Widerstand gegen dieses bislang unbegründete Vorhaben immer größer wird.